FHanfang
Luftfahrtgeschichte der
Landeshauptstadt
Erfurt des Freistaates
Thüringen

Luftwaffe in Erfurt

Polizei und SAR



Die Polizeihubschrauberstaffel Thüringen

Vorgeschichte

Nach eingehenden Vorbereitungen wurde am 1. Juli 1973 die Hubschraubereinheit der Ministeriums des Innern der DDR gegründet. Die Aufgaben bestanden  in Such- und Fahndungsflüge, Kontroll- und Verkehrsüberwachungsflüge, Transport- und Kurierflüge, Beobachtungsflüge bei Veranstaltungen und Katastrophen.

Folgende Fluggeräte standen zur Verfügung:

3  Hubschrauber vom Typ Kamow KA-26

2  Flugzeuge vom Typ PZL-104 Wilga 35

6  Hubschrauber vom Typ Mil Mi-2

wobei nicht alle gleichzeitig im Einsatz waren.

Im September 1990 übernahm nun die zentrale Polizeifliegerstaffel weitere 15 Mi-2 von den Grenzfliegerkräften (HS-16) der DDR. Standort der Hubschraubereinheit/zentrale Polizeifliegerstaffel war Berlin-Schönefeld. Einsätze wurden von dort nach Anforderung geleitet.

Gründung der Polizeihubschrauberstaffel Thüringen

Die Hubschrauberstaffeln der neuen Bundesländer entstanden 1991 aus der ehemaligen zentralen Polizeifliegerstaffel der DDR mit teilweiser Übernahme der Mi-2.

Die Hubschrauberstaffel Thüringen, mit Sitz am Flughafen Erfurt, bekam 3 Mi-2, die zeitlich gewechselt wurden mit folgenden Kennzeichen:

NVA-Kennzeichen DDR-Kennzeichen BRD-Kennzeichen Einsatz
307 DDR-VGC D-HZPH 00.1992-09.1993
314 DDR-VGF D-HZPK 00.1992-12.1992
322 DDR-VGH D-HZPL 00.1992-12.1992
401 DDR-VGI D-HZPM 12.1992-09.1993
504 DDR-VGM D-HZPQ 00.1992-12.1992
     

Polizei Bo 105
Mil Mi-2  (D-HZPL) Bölkow  Bo-105  (D-HUBE) Bo-105 in neuer Farbe (Sommer 2007)

Am 17. Juni 1993 hat die Hubschrauberstaffel Thüringen im Austausch der Mi-2  zwei Hubschrauber vom Typ "BO 105" mit den Kennzeichen  D-HTHA und D-HTHB in Dienst gestellt.  Am 8. Dezember 1998 folgte der dritte Hubschrauber, eine verbesserte Version der Bo 105 mit dem Kennzeichen D-HUBE, der ein hochauflösendes Videoüberwachungssystem und eine Wärmebildkamera besitzt. Dadurch sind Sucheinsätze auch bei Nacht möglich.

Aufgabengebiete

- Suchmaßnahmen nach Personen und Sachen
- Fahndungsmaßnahmen nach Straftätern
- Aufklärungsmaßnahmen
- Foto- und Videodokumentation
- Verkehrsüberwachung
- Mobile Führungsstelle
- Transport von Spezialkräften aller Art
- Überwachung Umweltschutz
- Rettungs- und Bergungsmaßnahmen mit Zusatzanlage

 

Bundesgrenzschutz

Die Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes nutzen auch den Flughafen Erfurt für ihre Aufgaben als Polizei des Bundes.

Neben ihren weiteren Aufgaben in der Katastrophenhilfe, Fandung und Luftrettungsdienst wird auch der Transport sicherheitsgefährdeter Persönlichkeiten des In- und Auslandes vom Bundesgrenzschutz durchgeführt. Hierbei werden Persönlichkeiten, die mit den Flugzeugen der Flugbereitschaft des BMVg auf dem Flughafen Erfurt landen mit den Hubschraubern des BGS zu den entsprechenden Zielorten befördert.

S A R  -  Search And Rescue

Der Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur ICAO (International Civil Aviation Organization) im Mai 1990, war mit der Auflage verbunden, einen nationalen Such- und Rettungsdienst für die Luftfahrt aufzubauen.

Der Aufbau des Luftrettungsnetzes begann Ende 1989. SAR-Kommandos wurden auf den Flugplätzen Laage, Brandenburg, Holzdorf und Erfurt errichtet. Weitere acht Rettungszentren kamen hinzu. Das Transport-Hubschraubergeschwader-34 (THG-34) Brandenburg-Briest war für die technische Absicherung mit Hubschraubern vom Typ Mi-2 und Mi-8 verantwortlich. Am 10. April 1990 nahm das Luftrettungssystem der DDR den regulären Betrieb auf.

Seit dem 8. Dezember 1989 war das SAR-Kommando Erfurt mit einem Hubschrauber vom Typ Mi-8 vom THG-34 besetzt. Dieser musste von den Kräften der SMH Erfurt erst für die Einsätze um- und ausgerüstet werden. Ab 21. Dezember 1989 war der Hubschrauber dann einsatzbereit. Die Unterbringung für die diensthabenden Besatzung am Flughafen Erfurt entsprach nicht den Erfordernissen . Zwei Tage später erfolgte der erste Einsatz.

Nach der Wiedervereinigung übernahm die Bundeswehr das bestehende Luftrettungsnetz und gliederte es in den gesamten SAR-Dienst ein. Die Hubschrauber stellte weiterhin das inzwischen umbenannte LTG-65 Brandenburg-Briest.

 Im März 1993 wurde die Mi-8 der NVA vom THG-34 später LTG-65 aus Brandenburg-Briest durch eine UH-1D vom LTG-61 Penzing (Landsberg) ersetzt. Ab April 1995 erfolgte die Belegung durch das LTG-62 Holzdorf.
 
 Ein eigenes Objekt konnte im Sommer 1994 auf dem Flughafen Erfurt bezogen werden.

 


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